Leinwände bedrucken – Inkjet sorgt für professionelle Ergebnisse
Ob alte Meister, moderne Fotokunst oder einfaches Dekorationsobjekt – bedruckbare Leinwände sind vielseitig einsetzbar. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Leinwand und Tintentechnologie punktgenau aufeinander abstimmen, um Ihre Motive perfekt in Szene zu setzen.
Die Anfänge der bedruckbaren Leinwände
Als traditionelles Medium war die Leinwand lange Zeit nur der Malerei vorbehalten. Große Künstler wie Rembrandt und Vincent van Gogh wussten die Vorzüge des preiswerten und leichten Malgrundes zu schätzen. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnete die Chromolithografie ein neues Feld: den Druck auf Leinwand. So konnten erstmals gedruckte Reproduktion erstellt werden, die ihren Vorlagen aus Öl in nichts nachstanden. Da das Verfahren sehr aufwendig und teuer war, wurde nach weiteren, preiswerteren Möglichkeiten der Kunstreproduktion gesucht.
Wofür werden bedruckbare Leinwände verwendet?
Heute werden bedruckbare Leinwände für Inkjet-Druckverfahren genutzt, um hochqualitative Kunst- und Fotoreproduktionen zu erschaffen. Dabei wird jedes Detail originalgetreu auf dem Untergrund wiedergegeben – inklusive der exakten Farben. Das ist für Museen und Galerien relevant, um Objekte beispielsweise zeitgleich an verschiedenen Orten ausstellen zu können. Doch auch Künstler profitieren davon, da sie ihre Kunst auf bedruckten Leinwänden zusätzlich zum Original verkaufen können.
Fotografen und Fotokünstler setzen bedruckbare Leinwände ein, um ihre digitalen Bilder einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Auf Leinwand gedruckt, entfalten die Motive eine ganz individuelle Wirkung, da auch die Oberflächenstruktur ihren Teil beiträgt.
Nicht zuletzt lassen sich Leinwände auch für den Home-Dekor-Bereich, die Hotellerie oder Gastronomie bedrucken. Ob große Kunst oder rein dekorative Elemente – die Motive können individuell auf das jeweilige Interieur abgestimmt werden und sind deutlich preiswerter als ein Original auf Leinwand.
Leinwände bedrucken – vom Material bis zur Tintentechnologie
Für ein perfektes Druckergebnis müssen das Material der bedruckbaren Leinwand, die verwendete Inkjet-Tinte sowie die Komposition des Motivs optimal aufeinander abgestimmt werden. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Leinwände makellos bedrucken.
Baumwolle
Reine Baumwolle ist für Inkjet-Drucke schwierig zu verarbeiten und erfordert sehr viel Erfahrung. Zudem eignet sich nicht jedes Gewebe für den Druck. Wichtig ist es, sehr hochwertige Baumwolle zu nutzen, um die gewünschten Ergebnisse in Farbbrillanz und Langlebigkeit zu erreichen. Baumwollleinwände haben eine sehr unregelmäßige Struktur und sind daher insbesondere für Kunstreproduktionen geeignet.
Polyester
Die Leinwand aus 100 Prozent Polyester ist ein sehr kostengünstiger und versatiler Bedruckstoff. Durch das fein und konstant gewebte Material lässt sich im Druck leichter eine gute Kantenschärfe erreichen, wobei die regelmäßige Kunststoffbanneroptik bei Künstlern und Edelschmieden eher unbeliebt ist. Die im Vergleich zu Baumwolle und Mischgewebe geringere Tintenaufnahmefähigkeit kann zu langen Trocknungszeiten führen. Aber auch mit einem reduzierten Tintenauftrag ist eine akzeptable Farbsättigung möglich.
Baumwoll-Polyester-Mischgewebe
Die besten Eigenschaften aus beiden Welten verbinden Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester. Sie sind deutlich einfacher zu verarbeiten als reine Baumwolle und gelten als Standard für Inkjet-Drucke. Dank spezieller Beschichtungen sind sie ideal für den wasserbasierten Tintenstrahldruck geeignet – verwendbar mit DYE- und Pigmenttinten. Ob als matte oder glänzende Leinwand: Die hohe Farbbrillanz und Langlebigkeit der Leinwände sprechen für sich.
Wasserbasierte Tinten
Sogenannte Pigment- und DYE-Tinten erfüllen die höchsten Anforderungen, wenn es um Auflösung und Farbraum geht. Sie haben jedoch eine relativ lange Trocknungszeit und sind weniger lichtbeständig – mit Ausnahme der Schwarz- und Grau-Töne. Wasserbasierte Tinten sind daher ideal für hochwertige Fotodrucke, Kunstreproduktionen, Poster in Innenräumen mit geringerem Betrachtungsabstand und für Proofing. Die Licht-, Wasser- und Kratz-Beständigkeit kann mit Schutzlacken deutlich erhöht werden, sodass die Bilder langfristig geschützt und auch außen einsetzbar sind.
Lösemittelbasierte Tinten
Solvent- und Eco-Solvent-Tinten haben eine sehr kurze Trocknungszeit, was die Weiterverarbeitung der Drucke erleichtert. Zudem sind sie wasser- und kratzfest, extrem haltbar und UV-resistent. Lösemittelbasierte Tinten sind ideal für großformatige Fotodrucke und Großbildausdrucke im Innen- und Außenbereich.
Latextinten
Auf hitzebeständigen Untergründen wie bedruckbaren Leinwänden mit spezieller Beschichtung können auch Latextinten eingesetzt werden. Sie sind extrem haltbar und deshalb für Kunstobjekte im Innen- und Außenbereich verwendbar. Im Vergleich zu wasserbasierenden Tinten fehlt ihnen aber die Auflösung und Druckschärfe.
Sollte Ihre Leinwand hingegen sehr langsam trocknen, dann reduzieren Sie den Tintenauftrag. Manche Leinwände, insbesondere aus Polyester, haben nur eine sehr dünne Beschichtung mit geringer Tintenaufnahme – die überschüssige Tinte liegt dann auf der Oberfläche und verschmiert schnell. Das Problem tritt insbesondere bei schwarzer Tinte auf.