Was ist Gesso?
Wie viele Begriffe in der Malerei stammt auch Gesso aus dem Italienischen und bedeutet „Kreide“ oder „Gips“. Es wurde in seiner ursprünglichen Form bereits seit der Antike genutzt, um Malgründe zu glätten oder Skulpturen zu gießen. Und selbst in der modernen bildenden Kunst ist es nicht wegzudenken. Doch was ist Gesso? Woraus besteht es und wie wird es angewendet? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Traditionell oder modern: Gesso hat verschiedene Gesichter
Das klassische Gesso besteht aus einer Mixtur von Tier-Leimbinder (meist Hasenhautleim), Kreide und Pigment. Die natürliche Farbgebung reicht von strahlendem Weiß bis hin zu einem warmen Elfenbeinton. Da diese Art der Grundierung anfällig für Risse ist, eignet sie sich vor allem für starre Oberflächen wie Skulpturen oder Malpaletten. Das Mischen und Auftragen von traditionellem Gesso ist recht aufwändig, da häufig zehn oder mehr dünne Schichten aufgetragen werden. Für flexible Leinwände ist es pur ungeeignet, weshalb Künstler es mit Leinöl zu einer Emulsion verarbeiten.
Für ein leichteres Arbeiten auf Leinwand bietet sich modernes Acryl-Gesso an, wie Sie es auch im Onlineshop von Canvasi finden. Die weiße Farbmischung in Titanweiß besteht unter anderem aus Kalziumcarbonat, Acrylpolymer und Pigment. Sie erhöht die Flexibilität und Lebensdauer des nachfolgenden Farbauftrages und lässt sich auch durch anderes Pigment oder Acrylfarbe einfärben. Möchten Sie die Gesso-Grundierung nicht selbst aufbringen, finden Sie bei uns vorgrundierte Leinwände für Ihren Bedarf.
Welche Vorteile bietet Gesso als Grundierung?
Eine Leinwand zu grundieren, ist bei Ölfarben unerlässlich – und bei Acryl zumindest eine sinnvolle Vorbereitung.
Was passiert ohne Grundierung?
Wird der Malgrund nicht mit Gesso vorbereitet, können sich bei einem Ölgemälde Risse bilden. Denn das Textil entzieht der Farbe das Bindemittel und saugt es einfach auf. Wird hingegen Acrylfarbe ohne Grundierung aufgetragen, schwimmt die Farbe auf der Oberfläche und der Malgrund kann nach dem Trocknen Falten werfen.
Wie kann Gesso Abhilfe schaffen?
Die hohe Aufnahmefähigkeit von Gesso erlaubt es, mit allen Farbarten zu arbeiten, selbst solchen auf Wasserbasis. Typischerweise wird es für Aquarell-, Gouache-, Acryl- und Ölmalerei genutzt. Die Grundierung glättet und versiegelt den Malgrund bereits mit geringem Auftrag. Dadurch erhält die Leinwand einen weißen oder auch farbigen Hintergrund. Die deutlichsten Vorteile von Acryl-Gesso sind:
- ✓ verbesserte Strahlkraft und Farbtiefe
- ✓ absolute Farbechtheit
- ✓ hohe Elastizität der Farben (beugt v. a. bei Ölfarben der Rissbildung vor)
Gesso auf Leinwand auftragen – so geht’s!
Mit Acryl-Gesso wird in mehreren Schichten grundiert, um einen streifenfreien Untergrund zu erhalten. Ist Ihnen die Emulsion zu dickflüssig, können Sie sie mit etwas Wasser verdünnen – maximal im Verhältnis 80:20 –, um die Fließfähigkeit zu erhöhen. Dadurch können Sie die Grundierung nicht nur mit Pinsel und Malspachtel auftragen, sondern auch auf den Malgrund gießen. Sie verteilt sich dann von selbst.
Tragen Sie die erste Schicht Gesso horizontal von der Mitte nach außen auf. Achten Sie auf eine einheitliche Streichrichtung.
Nach der Trocknungszeit tragen Sie die zweite Schicht auf. Dabei gehen Sie dieses Mal vertikal vor.
Ist auch die zweite Gesso-Lage getrocknet, können Sie die Grundierung bei Bedarf abschleifen. Arbeiten Sie sich kreisförmig vor und verwenden immer feineres Schleifpapier.
Die Trocknungszeit der Gesso-Grundierung von Canvasi beträgt ungefähr eine Stunde, bei einem dünnen Auftrag von 0,13 mm. Die tatsächliche Zeit ist jedoch abhängig von der vorherrschenden Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Haben Sie Fragen zu Gesso oder anderen Produkten im Onlineshop von Canvasi? Dann rufen Sie uns an (Tel.: 03471 6275403) oder schreiben Sie eine Mail an info@canvasi.de.